Schiffssuche

 


 

 

Auf der Suche
nach einem neuen alten Schiff für uns

 

 

Der Werdegang vom Gedanken bis zum Eigentum

 

 Seitdem wir im Herbst 2010 den Entschluss gefasst haben, unsere Halcyon 23 zu verkaufen, machen wir uns auch auf die Suche nach einem neuen Schiff. Dieses soll uns die nächsten Jahre auf größeren Törns sicher durch die Meere führen. 

 

Wir suchen ein Schiff so aus den Jahren 1975 – 1985, ca. 30 – 34 Fuß. Es muss absolut schwerwettergeeignet und einhandtauglich sein. Auch sollte es kein „Wohnwagen auf dem Wasser“ sein – schiffig eben, wie sie in den frühen Jahren gebaut wurden. Das wollen wir. 

 

Die Marken veränderten sich im Lauf der Zeit unserer Suche, am Anfang standen alte Dufours zur Debatte, aber nach den ersten zwei Bootsbesichtigungen nicht wirklich lang.

 

Die Contest und zwar die 32cs ist nun einer der Wunschkandidaten. Es wurden nur 102 Stück davon gebaut, umso erstaunlicher ist, dass wir einige davon zu Gesicht bekamen. 

 

Dann kam die Fellowship33 dazu, bei der ersten war ich von der Einteilung nicht wirklich begeistert. Die Achterkoje nur vom Cockpit begehbar, und die Pantry gegenüber der Sitzecke im Salon.

 

Inzwischen ist Mai 2011 und wir schauen uns nach weiteren Modellen um, z.B. eine Najad34, Malö40, HR, Rasmus oder Monsun, Optima98 oder ähnliche.

 

Nun ist es Mitte Juni und viele Schiffstypen sind durchs Raster gefallen. Irgendetwas stimmte immer nicht. Auch mein Traum von einem Segelschiff, einer Najad34.
Leider leider - sie hat zu viel Tiefgang.

 

Übrig geblieben ist eigentlich nur noch eine - die Malö40. Lassen wir uns überraschen, ob es auch dabei bleibt. 

 

Wolfgang hat natürlich bei der Suche den Löwenanteil, wie kann es auch anders sein, denn wie steht so schön in meiner Signatur im Segelforum: „Ich bin nur Gast hier und habe vom Segeln keine Ahnung, davon aber viel“

 

Ich fühle mich mehr für das Wohlfühlen unter Deck verantwortlich und muss bei einer Schiffsbesichtigung eigentlich nur mit dem Kopf nicken und damit ausdrücken:

 

Ja, hier kann ich mir vorstellen, dass wir uns wohlfühlen.

 

Der liebe Mann hat dafür alles andere im Kopf. Aber wir beide wollen ja ein Schiff, das unserer beiden Anforderungen entspricht. Dafür helfe ich mit vielen Fotos von den Booten, die wir besichtigen. Dadurch können wir dann, wieder daheim, alles noch einmal Revue passieren lassen und besser vergleichen. Das hat uns schon oftmals gute Dienste geleistet

 

So werden wir hoffentlich irgendwann in nächster Zeit sagen können:

 

 

Wir haben unser Schiff gefunden!

 

aber alles schön der Reihe nach . . .

 

 

 

Unsere 1. Tour am 01. November 2010 nach
Enkhuizen, Medemblik und Lelystad

 

Hier waren 2 Dufours zu sehen, 29 und 31 Fuß. Bei beiden Schiffen hielt sich meine Begeisterung sehr in Grenzen. Beide Schiffe lagen wohl schon Monate, wenn nicht Jahre am Steg und hielten einen regelrechten Dornröschenschlaf. So sahen sie auch aus. Ein missmutiger Makler half uns auch nicht viel weiter. Man hatte fast den Eindruck, man müsse sich entschuldigen, dass wir ihn störten und die beiden Schiffe besichtigen wollten.

 

Dufour29 Baujahr 1977

 

Bei diesem Schiff hatte ich arge Probleme, mich auf dem Deck sicher zu bewegen- es kam mir an den Seiten sehr schräg vor, innerlich für mich abgehakt. Als dann im Innenbereich sich auch noch sehr viel Rotes bot, wurde der Haken immer größer. Auch eine seltsame Unordnung, um nicht zu sagen, Gerümpel, war über das gesamte Innere verteilt, über das man nur steigen konnte – unfassbar, wie manche Menschen glauben, ein Schiff verkaufen zu können.

 

Dufour31

 

lag nur einen Steg weiter, auch hier war der Eindruck nur schrecklich. Ein roter Rumpf – vollkommen ausgeblichen - als erster Eindruck trug das Seinige dazu bei. Die völlig zerrissene Sprayhood setzte schon Moos an. 
Nein – wir wollen segeln und nicht die nächsten Jahre damit verbringen, ein Schiff wieder in Stand zu setzen. Wenn wir 20 Jahre jünger wären, dann könnte man darüber reden :-)

 

 Also ging es auf zum nächsten Termin nach Medemblik

 

Contest 31 HT aus 1974

 

auf dem Plan. Sie war nicht im Wasser und wurde direkt von der Werft angeboten.
Das war schon ein riesengroßer Unterschied zu den beiden vorherigen Schiffen. Leider auch der Preis, was aber vollends gerechtfertigt war. Insgesamt kam hier aber nicht so das richtige Bauchgefühl auf.

 

 

Und auf zum nächsten Hafen ging es nach Lelystad.

 

Contest 32CS von 1979 unser Besichtigungsobjekt.

 

Die vergrößerte eingebaute feste Scheibe mit dem "festen Deckel" oben drauf wirkte doch sehr gewöhnungsbedürftig, außerdem war das Teakdeck ziemlich "fertig". Also kam auch dieses Schiff für uns nicht in Frage, da auch der Preis plus der notwendigen Arbeiten fernab jeglicher Relation lag.

 

Nebenan lag gleich noch eine Contest 34. Hier hätte ich so große Schwierigkeiten, überhaupt in das Schiffsinnere zu kommen, dass wir alle weiteren Gedanken an dieses Modell sofort verwarfen.

 

 

Den Abschluss an diesem Besichtigungstag bildete ein kleiner Blick in eine WIBO 945 – aber auch hier hätte jahrelange Arbeit für Wolfgang angestanden. Dieses Schiff war so was von schrecklich verbastelt, dass ich lieber gar kein Foto davon einstelle.

 

Das war also unser erster Besichtigungstag, innerlich hatte ich auf der Heimfahrt schon alles abgehakt, weil ich mir bei keinem der Schiffe vorstellen konnte, dass wir uns darauf wohlfühlen würden.

 

Warten wir die nächste Tour ab, mal sehen, was da auf uns zukommt . . .

 

 

Unsere 2. Tour am 29. Januar 2011 nach Roermond

 

Heute war der Weg nicht ganz so weit, es ging nur nach Roermond, eine Dufour31 aus dem Jahr 1982 stand auch hier auf dem Programm. Aber der Tiefgang, der hat uns dann doch abgehalten, obwohl das Schiff in Preis und Aussehen nicht zu verachten war.
Es wurde aus Altersgründen des Eigners abgegeben.

 

Dufour31 von 1982

 

Aber es tat gut, auch mal solch einen Schiffstyp zu sehen, der ordentlich gepflegt war – jedoch leider für uns nicht zu gebrauchen.
Wer weiß, für was es gut ist und was uns noch so an anderen Schiffen begegnet . . .

 

 

Unsere 3. Tour am 26. März 2011 nach Lelystad, Sneek und Stavoren

 

Unsere 1. Station war eine Contest 33 von 1975 in Lelystadt
Der Preis hätte uns eigentlich stutzig machen sollen, und so wurden wir beim Anblick auch gewahr, warum sie so „preiswert“ war.

 

Contest 33 von 1975

Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte

Es waren keine Flecken auf dem Deck – es waren Dellen und Beulen!

 

 

Also schnell weiter nach Sneek zum nächsten Besichtigungstermin
Hier liegt eine Contest 33 von 1971, der Preis ist so niedrig, da musste einfach ein Haken sein.

 

Contest 33 von 1971

 

Diesen erfuhren wir dann auch gleich:
Das Schiff hatte eine Osmosebehandlung vor 3 Jahren, die wohl- obwohl durch eine Fachfirma ausgeführt -  doch nicht so fachmännisch erfolgte, denn die ersten Bläschen zeigten sich schon wieder.
Dennoch stellte sich uns die Frage: Lohnt der niedrige Anschaffungspreis den Aufwand?

 

 

also weiter nach Stavoren.

 

Contest 33 von 1972


Auf die Frage, warum dieses Schiff so preiswert sei, ob ein Osmoseschaden vorliege, bekamen wir vom Makler die Antwort: Er wisse es nicht, er habe das Schiff noch nicht von unten gesehen, aber es wird wohl so sein, denn 90% dieser Schiffe hätten Osmose.
Na toll, auf eine solche Antwort gibt es nur eines: Auf hoffentlich nicht mehr Wiedersehen.

 

So fuhren wir wieder mal von einer Besichtigungstour heim mit vielen Gedanken im Kopf. Sollen wir uns das Boot aus Sneek nochmals genauer anschauen? Sollen wir es wagen? Der Makler meinte, wenn das Boot nicht schnell verkauft wird, dann arbeiten sie es selbst auf.

 

Einige Tage später wollten wir nochmals hinfahren, um uns das Unterwasserschiff anzusehen , da kam als Antwort: wir haben am Samstag eine Ausstellung, leider geht es da nicht.
Also dachten wir, wenn nicht, dann eben nicht, dann soll es so sein. Und so war es dann auch. Kurze Zeit später war das Schiff von der Verkaufsliste verschwunden – also hatte es ein anderer probiert.

 

Wir machen uns nicht verrückt.

 

Wie gesagt, irgendwo liegt unser Schiff und wartet auf uns. Wir haben Zeit und legen uns keinen Zwang auf, schnell handeln zu müssen oder zu wollen.

 

 

 

Unsere 4. Tour am 17. April 2011 nach Krefeld

 

Wolfgang hatte sich dieses Schiff schon einmal angeschaut und erzählte ganz begeistert von der Fellowship 33, Bj. 1982.
Man merkte, er wollte mich begeistern :-) - aber das war nicht so einfach. Die Achterkajüte vom Cockpit her begehbar, gefiel mir überhaupt nicht. Auch mit der Anordnung im Salon konnte ich mich nicht anfreunden. Ich fand einfach nicht viel, was mir an diesem Schiff gefallen konnte. Schade, Wolfgang war so begeistert.

 

Fellowship 33 von 1982

 

Das Boot  war die ganzen Jahre in Familienbesitz, man merkte es: Gepflegt war das Schiff wie keines der anderen Schiffe, die wir uns bisher angeschaut hatten.
Leider kein Backofen und was noch mehr fehlte: keine Kühlvorrichtung. Eine Kühlbox war irgendwo im Salon eingebaut. Aber bei 10 m Schiff muss doch Platz für eine fest installierte Kühlung sein, oder? Also, gepflegt hin und gepflegt her, für mich gibt es ein Nein.

 

 

Unsere 5. Tour am 06. Mai 2011 nach Fehmarn

 

Heute ging es auf unsere längste Tour bis jetzt. Auf Fehmarn liegt eine Contest 32CS zum Besichtigen.
Wolfgang hat sich mit der Maklerin verabredet, und wir nutzten die Gelegenheit, mit einem empfohlenen Polsterer auf Fehmarn Kontakt aufzunehmen.
Also trafen wir uns zuerst mit dem Polsterer, und er zeigte uns verschiedene Stoffmuster für neue Bezüge in unserem neuen Schiff. Wir fanden, was wir suchten und wurden uns einig, dass er Maß nimmt und uns für die Contest neue Polster arbeitet. Auch fuhr er noch kurz mit zur Besichtigung.
Die Contest lag in der Halle noch im Winterlager.

 

Contest 32CS

 

Der 1. Eindruck war nicht schlecht, im Preis war auch noch Spielraum und wir waren uns schon fast einig, mit der weiteren Vorgehensweise.
Die Segel seien bei dem Besitzer zuhause und der Mast sei beim Mastbauer gelagert, auch wurde uns zugesagt, dass selbstverständlich eine Probefahrt und eine Kompressionsprüfung der Maschine durchgeführt werden könne.


Dann schaute Wolfgang in die Bilge. Glänzendes schwarzes Öl sah man, statt Wasser – und das im Winterlager. Sollte ein Bootsbesitzer so sein Boot für das Winterlager fertig machen? Das erstaunte uns sehr. Die Maklerin erklärte uns, dass bis jetzt noch nie ein Blick in die Bilge geworfen wurde, und sie auch nicht wisse, was es damit auf sich hat. Sie würde beim Besitzer nachfragen. Als Antwort bekamen wir: Jedes Jahr würden ein paar Tropfen Öl aus der Maschine in die Bilge fließen, er habe es in diesem Jahr versäumt, das zu reinigen.
Der vorherige Interessent habe sogar Gutachter beauftragt. Ein Gutachter, der die Bilge nicht inspiziert? Kaum zu glauben.
Was mir beim Fotografieren auffiel . . . – jeder Punkt eine Fliege und das seit November letzten Jahres? Die Fliegen auf Fehmarn haben wohl eine längere Überlebenszeit als bei uns. Im November hat es bei uns schon geschneit.

 

 

 

Das Schiff sei seit November in der Halle, aber wo kommen dann die ganzen Fliegen her? Im November schneite es schon – sehr merkwürden, oder war es vielleicht nicht der November 2010? Fragen über Fragen.
Der Bugkorb hatte einen schweren Schlag, was auf den angeblich aktuellen Bildern in der Verkaufsanzeige auch nicht zu sehen war.
Wolfgang hat dann noch im Forum nachgefragt, ob zufällig jemand sich dieses Schiff schon einmal vorher angeschaut habe. Tatsächlich bekamen wir eine Mail von einem Interessenten, der auch schon auf der Insel war und sich das Schiff angeschaut hatte. Das alles hörte sich nicht sehr wohlwollend an – also nochmals die Bilder rausgesucht und siehe da -
die Scheuerleiste sieht doch teilweise sehr neu aus.

Wir haben nun auch dieses Schiff zunächst ad acta gelegt, wer weiß, für was es gut war.

 

 

Wenigstens hatten wir einen köstlichen geräucherten Fisch gegessen, ein schönes Plätzchen direkt am Wasser mit Blick auf die Fehmarnsundbrücke.
Man gönnt sich ja sonst nichts :-) 1200 km für einen guten Fisch !

 

 

 

Unsere 6. Tour am 14. Mai 2011 nach Workum

 

Auf die Frage im Forum nach der letzten Contest erhielten wir die Auskunft, dass in Workum eine Contest 32CS liegt, perfekt ausgestattet und gepflegt wie neu! Der Eigner möchte gesundheits- und altersbedingt verkaufen.

 

Contest 32CS

Ein Traum in Weiß lag da vor unseren Augen

 

Wir waren begeistert, und sahen uns schon als zukünftige Besitzer. Doch wie immer, gibt es außer Gefühl noch einen Verstand, den man nicht außer Acht lassen sollte.
Und mal ganz ehrlich: ein Schiff mit dem Navigationstisch auf der Backbordseite – das kann man doch nicht kaufen, oder? :-)))
Nein. es ist wirklich ein sehr schönes Schiff gewesen, nur es lag finanziell etwas über unseren Vorstellungen ... daher, schade schade.

 

Wir hatten noch in Monnickendamm eine Fellowship 33 für heute auf dem Programm, fast hatten wir keine Lust mehr, aber ausgemacht ist ausgemacht und so riefen wir an, dass wir später kommen.

 

 

Fellowship 33 in Monnickendamm

 

Auch dieses Schiff war gepflegt, der Eigner wollte es auch aus Altersgründen abgeben und seine Zeit mehr im Süden verbringen.
Doch Wolf hatte in seinen Aufzeichnungen einen kleinen Fehler,  und so merkten wir erst zu Hause, dass dieses Schiff genau 10 Mille über dem Preis lag, den er sich notierte. Auch hier wäre dann der Endpreis inklusive unseren Ausbauwünschen in einer Preisklasse gewesen, die nicht unseren Vorstellungen und auch nicht dem Schiff entsprach.
Überdies war der Ausbau derart, dass es im Salon keine Koje mehr gab, die aufgrund der Länge (höchstens 150 cm) als Lotsenkoje geeignet gewesen wäre.

 

 

Unsere 7. Tour am 21. Mai 2011 nach Weener

 

Wir haben diese Reise mit der Übergabe unserer Halcyon verbunden. Eine letzte Nacht auf der Double Fun – morgen wird sie an die neuen Besitzer übergeben. Also Abschied nehmen. Da wir gleichzeitig auf der Suche nach einem anderen Schiff für uns sind, fällt es nicht sehr schwer.
Wolfgang hatte dieses Schiff, wie alle anderen, im Internet gefunden. Selbstverständlich holte er sich bei anderen Optima-Besitzern noch die allerletzten notwendigen Informationen ein.

 

Optima98:

 

Gepflegt sah sie aus, ein völlig neues Rigg war vorhanden. Wir hatten einen guten Eindruck gewonnen.
Doch als es in die nächste Runde ging, konnten wir uns nicht über die Vertragsmodalitäten einigen. Ist es nicht selbstverständlich, dass man als Käufer vor dem endgültigen Kauf auch ein Schiff von unten anschauen kann, oder? Auch beim Verkaufspreis erfuhren wir so gut wie kein Entgegenkommen.
Auch hatten wir kleinere Probleme mit der Aufteilung der Innenausstattung. So haben wir wieder einmal einen Ausflug gemacht, aber kein Schiff für uns gefunden.

Monate später stand das Schiff immer noch zum Kauf, jedoch wesentlich preiswerter, als wir es seinerzeit haben wollten.

 

 

Unsere 8. Tour am 02. Juni 2011 nach Zuid Beijerland

 

es ist ein kleiner verträumter Hafen in Zeeland.

Das Ziel dieser Reise ist eine Najad 34.

 

Wieder mal ein Schiff, das aus Altersgründen abgegeben wird. Tochter und Schwiegersohn empfingen uns sehr freundlich mit frischem Kaffee. Der Vater würde es nicht übers Herz bringen, sein geliebtes Schiff fremden Menschen anpreisen zu müssen. Wir trauten unseren Augen nicht. Eine alte Lady, gepflegt lag sie da in der Sonne und erstrahlte in ihrer ganzen Würde. Man merkte, dass der Eigner sein Schiff jahraus, jahrein mit äußerster Hochachtung behandelt hat.

 

Najad 34: Einfach nur ein Traum, nicht wahr?

 

 

 

Auf der Weiterfahrt meinte ich spontan: das Schiff hat eine Seele!
Wir waren begeistert, und ich sah in meinen Gedanken uns schon auf diesem wunderschönen Schiff.

 

Welch ein Alptraum war die nächste Besichtigung an diesem Tag – es ging auf dem Heimweg noch nach Waalwijk, hier war uns noch eine Compromis 909 zum Verkauf angeboten worden.

 

Compromis 909

,

 

Auf den 1. Blick ging es ja, aber auf den 2. Blick, da schweigen die Götter lieber.
Im Inneren war so viel "verbastelt" worden, dass man gar nicht mehr hinschauen konnte.
Ich wollte nur noch weg. An einem einzigen Tag solch ein Unterschied!

 

Umso mehr hing mein Herz an der Najad, was für ein Schiff! Wolfgang versuchte, den Kopf einzuschalten und meinte immer wieder: Das Schiff ist zu teuer - außerdem hat es zuviel Tiefgang!
Bei den Telefonaten und Mails ging der Verkäufer eine stattliche Summe von seinem Preis herunter, umso schwerer fiel es uns. Aber da war noch der Tiefgang. 

 

Also weitersuchen, obwohl ich für mich mein Traumschiff gefunden hatte.
Schwer schwer schwer . . . .

 

 

 

Unsere 9. Tour am 04. Juni 2011 nach Hooksiel

 

am Jadebusen. Nun war auch noch die Malö40 mit im Kaufkarussell.

 

Ein freundliches "Moin" und wir sahen eine gepflegte Malö. Der Eigner will auf eine Reinke umsteigen, die nun endlich frei würde, und so will er die Malö verkaufen. Die Kinder nahmen es mit gemischten Gefühlen auf. Echte Begeisterung zeigten sie auf jeden Fall nicht. Sie lieben "ihre Achterkajüte".

 

Malö40

 

Im Grunde ist eine Malö der Najad ja sehr ähnlich. Das Schiff machte einen sehr gepflegten Eindruck, die Eigner zeigten alles sehr bereitwillig, und wir fuhren auch noch ein Stück raus bis zur Schleuse. Alles in allem hatten wir ein gutes Gefühl bei diesem Schiff, doch wir hatten für den nächsten Samstag noch eine andere Malö an der Schlei auf dem Programm.
Also sagten wir das auch so, dass wir aus diesem Grund noch nicht so schnell eine Entscheidung treffen könnten, wollten wir uns doch noch das andere Schiff ansehen.

 

 

Unsere 10. Tour am 11. Juni 2011 an die Ostsee

 

Eine Woche später stand wieder eine Mammutreise an: das wohl äußerste bzw. nördlichste Ende von Deutschland: Schausende an der Ostsee. Früh morgens um 4:00 Uhr ging es los, bestückt mit heißem Kaffee lösten wir uns immer wieder ab und fuhren ans Ende von Deutschland :-)

 

Hier lag eine Compromis909, die wir gedanklich immer noch nicht ganz aussortiert hatten, da ja der Aufbau genau meinen Vorstellungen entsprach: Eine Achterkajüte, die von innen begehbar ist und die Pantry nicht gegenüber der Sitzecke im Salon.

 

Compromis909

 

Aber so richtige Begeisterung setzte bei uns nicht ein. Ausbau hin – Ausbau her. Es kam kein Gefühl auf, dass wir uns auf diesem Schiff wohlfühlen könnten. Dieser "Kompromiss" ist zu groß.

 

Also fuhren wir weiter an die Schlei zu der anderen Malö. Von den Bildern, die wir schon hatten, war Wolfgang zumindest begeistert. Wie gesagt, bei mir entscheidet fast überwiegend das Gefühl. Der liebe Mann muss den Verstand walten lassen und alles andere entscheiden

 

 

Malö40, Baujahr 1984 mit Teakdeck, schön anzusehen.

 

Wir fuhren auch ein kleines Stück raus, um den Motor zu testen und waren nun auch nicht schlauer.

 

Nun hieß es daheim, die beiden Malös zu vergleichen. Denn nun, nach mehreren Besichtigungen einer Compromis909, war diese auch endgültig aus unseren Gedanken. Es wäre ein wirklicher Kompromiss, den wir nicht wirklich eingehen wollten. Also blieb von den ganzen Schiffstypen die Malö übrig.

 

Die von mir verehrte Najad hat zu viel Tiefgang, eine vernünftige Contest war nicht zu haben, wenn ja, zu Preisen, die jenseits von Gut und Böse lagen. Die anderen Schiffe, die wir uns zuerst anschauten, waren schon lange aus dem Raster gefallen.

 

Wir glauben, wir brauchen mal eine Pause von den ganzen Schiffsbesichtigungen – uns schwirrt der Kopf! Mach mal Pause – das ist hier bei uns nun angesagt.

 

Uns schwirrt immer noch der Kopf! Tausende von Kilometern haben wir verfahren, Stunden über Stunden im Auto zugebracht, Schiffe über Schiffe im Internet rausgesucht und uns dann in Natura angeschaut. Daheim Bilder sortiert, verglichen, bewundert, aussortiert, verworfen. Jeder, der auf der Suche nach einem alten Schiff ist, wird uns vielleicht verstehen können. Wir wollen ein schiffiges Schiff, uns gefällt die alte Bauweise, ein neues Schiff käme für uns niemals in Betracht.

 

Da wir aber noch so einige größere Törns vor uns haben, muss es auch dementsprechend ausgerüstet sein, also kommt zu jedem Kaufpreis noch eine Stange Geld dazu, es will alles überlegt sein. 
Fragen über Fragen - aber - wir brauchen eine Pause!

 

 

Und wie so oft im Leben kommt es, wie es kommen soll!

 

Nun stand für uns nach einigen Überlegungen und ein paarmal drüber schlafen fest: es soll eine Malö sein. Nur welche von den Beiden? Wir haben beschlossen: erst einmal eine genaue Gegenüberstellung der beiden Schiffe, was wir zum Kaufpreis noch „drauflegen“ müssen. Dann waren wir genau so schlau, wie vorher: Pat! Nun kamen die Überlegungen, welche Vor- und Nachteile haben diese beiden Schiffe.

 

Lange Rede kurzer Sinn: eine Woche Überlegungen, Preisverhandlungen und wir haben uns für die 1. Malö entschieden! – So fuhren wir zum 2. Mal nach Hooksiel und . . . .

 

 

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